Dienstag, 1. Januar 2008

Der Rother blogt? Warum?

Es ist - zugegeben - nicht das erste Mal, dass ich ein Blog starte. In den ersten Monaten des Jahres 2004 lief schon einmal was, "Magister Rothers Tourneetagebuch". Vier Jahre ist das her, für Internetverhältnisse also mittleres Paläolithikum oder so.
Gerade eben habe ich mir einige dieser alten Einträge noch einmal durchgelesen (Webarchive hat sie gespeichert) - für mich persönlich wars eine interessante Reise in die eigene Vergangenheit, aber auch eine Erkenntnis, wie viel sich verändert hat seitdem.
Interessanterweise ist es eben die Veränderung, die mich jetzt wieder zum Bloggen zurückführt. Aber um das zu verstehen, braucht es ein paar Worte: Was ich war und was ich bin:

2004: Magister Rothers Tourneetagebuch behandelte vor allen Dingen die Tingelei durch diverse Kur- und Rehakliniken. Das ging von der dänischen Grenze bis in die finstersten Gefilde der Eifel, 80.000 Kilometer im Jahr unterwegs in Sachen historisches Kabarett. Nun liegt mir die Bühne noch immer am Herzen, doch das Ganze hat sich reduziert. Das Schwergewicht hat sich verlagert.

2008: Vier Jahre später. Vieles hat sich verändert. Alles neu seitdem: Papst, Regierung, meine berufliche Ausrichtung. Schon zu Tourneetagebuchzeiten konnte ich mich "Romanautor" schimpfen: Der Adler der Frühe, mein mittelalterlicher Mystery-Thriller, war im Herbst 2000 im Karfunkel-Verlag erschienen. Ende 2005 kam in einem anderen Kleinverlag der Nachfolgeband Der Weg nach Altamura heraus. Doch auch wenn der Zeitaufwand schon damals durchaus erheblich war: Das Ganze war eher ein Nebenbei.
Und genau das ist jetzt anders. 2005 ging es schon los, als ich beim Stuttgarter Panini-Verlag als Übersetzer einstieg und als solcher die Romanreihe zum Online-Game Everquest betreute. Nach und nach kamen weitere Aufträge in dieser Richtung hinzu: Lektorate für Devil May Cry, Hellgate: London, FinalFantasy, die Übersetzung eines Sachbuchs über mittelalterliche Belagerungstechnik undsoweiter. Der Schwerpunkt meines Wirkens verlagerte sich von der Straße (oder sagen wir: vom Mehrzwecksaal der Kurklinik in Bad Beelzebub) an den Schreibtisch. Und ein höchst angenehmer Nebeneffekt war zu vermerken: Wer Romane übersetzt und lektoriert, wird immer wieder mit den Schwächen dieser Veröffentlichungen konfrontiert. Seine Aufgabe besteht darin, diese Bücher besser zu machen. Warum sollte ich daraus nicht auch für mein eigenes Schreiben profitieren?

Also setzte ich mich an einem Oktoberabend des Jahres 2006 an den Rechner und begann das Exposé für einen Fantasy-Jugendroman zu tippen. Arbeitstitel war anfangs Der singende Stein, aber da es einen solchen Titel schon gab, änderten wir das in Der Bardenstein. Binnen zwei Monaten war das Manuskript für einen zweihundert Seiten-Roman fertig. Das war wie ein Rausch. Für meine beiden bisher veröffentlichten Romane hatte ich jeweils Jahre (!) gebraucht. Jetzt, auf einmal, war der Knoten durchschlagen. Wenige Wochen nach Fertigstellung saß ich bereits an der Fortsetzung mit dem Arbeitstitel Der Pfad der Träume. Wir - meine Frau Katja und ich - wussten sofort, dass wir da etwas Großes haben. Da lag so viel Herzblut drin. Damit wollten wir nicht noch einmal an einen Kleinverlag gehen, der sich zwar alle Mühe geben würde, aber am Ende käme doch wieder eine Veröffentlichung unter Ausschluss der Öffentlichkeit heraus.

Doch wie kommt man an einen großen Verlag heran? Nun haben wir zwar inzwischen einige Kontakte in die Verlagswelt - auch durch mein Online-Magazin http://www.altamura.de/ - doch der übliche Weg vom Autor zum Verlag läuft heute über einen literarischen Agenten. Also haben wir bei einigen Agenturen angeklopft und in viel kürzerer Zeit als wir das jemals für möglich gehalten hätten (nämlich im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht) mit Montasser Media den wirklich perfekten Partner gefunden. O-Ton meine Frau: Wenn alles, was du in den letzten Jahren gemacht hast, nur auf diese eine Begegnung, diesen einen Kontakt mit Herrn Montasser hinausgelaufen wäre - schon das hätte sich gelohnt.

Mittlerweile habe ich nicht allein im vergangenen Sommer ein drittes Manuskript für ein Fantasy-Jugendbuch zu Stande gebracht, Der Mantel der Winde, sondern darf mich zudem glücklicher Besitzer zweier Verträge mit einem großen deutschen Verlagshaus nennen. Gegenwärtig arbeite ich an etwas ganz Neuem, einem Vatikanthriller mit dem Titel Die letzte Offenbarung, und - sehr langer Rede kurzer Sinn - über die Entstehung dieses neuen Romans und weitere Projekte möchte ich in diesem Blog berichten, um Ihnen, verehrte potentielle Leserschaft, die Wartezeit bis zum Erscheinen der ... ein Autor sollte eigentlich keine Probleme mit der Pluralbildung haben ... der opera? ... Nennen wir sie Opossums. Um Ihnen, verehrte potentielle Leserschaft die Wartezeit bis zum Erscheinen der Opossums zu verkürzen.

Apropos verkürzen: Großes Ehrenwort - die eigentlichen Blogeinträge werden kürzer :)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo! Grüße aus dem anderen "Blog" ...

Bin schon ganz neugierig auf die Fortsetzung