Nun, am Ende führte wohl kein Weg mehr dran vorbei. Hinfort mit dem räudigen, infizierten Gewebe!
Ein Atherom (vulgariter - nicht Vulgata - "Grützbeutel") ist eine unappetitliche Ansammlung von Haut- und Talggewebe, die sich unter einer verstopften Talgdrüse bildet. Tritt nicht allein bei unserer Spezies aus, sondern auch bei Artverwandten, und offenbar spielt eine gewisse erbliche Disposition eine Rolle.
Nun, der Chirurg wusste mich zu trösten: Es sei kein Zufall, dass mein Vater nach seinem Vierzigsten quasi keine Probleme mehr gehabt hätte mit den Grützbeuteln. Das könne auch bei mir der Fall sein (gut, ich hoffe mal, dass es auf zwei, drei Jahre nicht ankommt). Jedenfalls bin ich's gestern nun los geworden, das ärgerliche Gewebe - und interessante Gespräche mit dem Chirurgen gab's sogar noch gratis. Ja, ich recherchiere selbst auf dem OP-Tisch. Ich bin fest davon überzeugt, dass z.B. in Sachen Krampfadern noch längst nicht alle literarischen Register gezogen sind. Aber davon wird noch zu berichten sein.
Augenblicklich habe ich Anweisung, mich zwei, drei Tage unter Tramadol-Dröhnung aufs Sofa zu legen, habe aber festgestellt, dass ich die Dröhnung überhaupt nicht nötig habe. Gut, natürlich hat man Schmerzen, wenn man plötzlich eine tennisballgroße Einheit weniger Autor ist als vorher, aber das liegt nun in der Natur der Sache.

Also arbeite ich am Epilog zum Rungholt-Roman, nachdem ich in den letzten Tagen gemeinsam mit den Betalesern den Haupttext noch einmal durchgesehen habe. So weit sich das aus meiner doch recht subjektiven Perspektive sagen lässt: Ich find's spannend. Nur immer schade, dass ich das Ende schon kenne.
Das werde ich nun nicht unbedingt vorab berichten, doch das eine oder andere Detail gibt's vielleicht doch noch vor Erscheinen (Herbst 2011, Penhaligon) des Romans.
Und zwar wie immer an dieser Stelle von Eurem und Ihrem
Stephan Rother

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