Freitag, 13. März 2009

What a mess (2)

Und schon, verehrte potentielle Leserschaft, liegen die Lesungen in Gundorf und der Lindenhof-Schule hinter uns. Gleich vorweg ein ganz großes Dankeschön an die Damen aus Gundorf, die uns postwendend Momentaufnahmen vom Auftritt heute Morgen haben zukommen lassen. Hier ein erster kleiner Eindruck:



Der Betrachter wird feststellen - wir hatten einen Riesenspaß, auch wenn ich irgendwie aussehe wie ein Geschöpf von Hieronymus Bosch aus der "Musikalischen Hölle" (da gibt's auch so ein Vieh ohne Hals). Das junge Publikum ist jedenfalls super mitgegangen! In der Lindenhof-Schule hat mich außerdem beeindruckt, wie die Schüler an dieser Förderschule, die sich zum Teil an geistig behinderte junge Menschen wendet, ganz konkret das "einer trage des anderen Last" leben. Wie sie lernen, füreinander einzustehen, einander zu helfen. Für mich wird das eine bleibende Erinnerung sein, die ich nicht missen möchte. Wir hatten ein tolles Publikum und freuen uns schon, einige Zuhörer am Sonntag beim Abschlussauftritt auf der Messe wiederzusehen.

Heute Nachmittag hatten wir dann noch eine kurze aber umso herzlichere Begegnung mit meinem Freund und Agenten Thomas Montasser - ich hab mich irrsinnig gefreut, dass er uns noch nachgespurtet ist, nachdem ich ihn auf seiner Lesung als Fortunato nur einige wenige Minuten erleben konnte. Dann nämlich hatte mich Frau Dick vom Baumhaus Verlag auch schon adleräugig erspäht: Fototermin bei Lübbe. Ich habe gerade zehn Minuten damit zugebracht, die Spachtelmasse wieder aus dem Gesicht zu entfernen, aber es war eine angenehme Arbeit mit Olivier Favre und seinem Team. Besonders interessant: Ich wurde gemeinsam mit Pater Karl aus dem Kloster Heiligenkreuz zum Fototermin gebeten. Pater Karl macht in letzter Zeit mit seinen Gregorianik-Projekten von sich reden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es mir gelungen ist, ihm den Begriff des "Manga" überzeugend nahezubringen, aber er wollte einfach wissen wer diese Leute in den interessanten Kostümen sind. Das war schon sehr offen. Unter uns: Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass ein großer Teil der Manga-Fans und Cosplayer den Pater für einen waschechten Rollenspieler hielten. So lange ich dabei war hat ihn allerdings niemand angesprochen: "Was spielst'n du für'n Charakter?"

Und auch meine eigenen Projekte haben ja immer einen gewissen monastischen Aspekt, von der Ebstorfer Weltkarte im Dorian Grave über die Kreuzbrüder im Mantel der Winde bis hin zur Letzten Offenbarung - die spielt ja sogar im Vatikan! Es ist alles eine Frage des Lichts.

Das schwindet jetzt allmählich vom Himmel. Für heute Abend ist ein Autorenessen mit den Baumhäuslern angesetzt. Ich werde, verehrte potentielle Leserschaft, darüber berichten - so lange ich nicht doch als Hauptgericht faktoriert sein sollte. Die legten so verdächtig viel Wert darauf, dass ich zugegen bin ...

Bis dahin aber bleibe ich mit einem herzhaften Mahlzeit! Ihr und Euer


Stephan M. Rother

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