Freitag, 29. Februar 2008

Ein Auf und Ab

Noch immer harre ich der Korrekturvorschläge für die Letzte Offenbarung. Meine Lektorin noch immer erkrankt, offenbar von der selben heimtückischen Grippeversion gepackt wie der SPD-Vorsitzende Kurt Beck (den muss man jetzt wohl rot schreiben). Nun, harren wir weiter, während ich bereits Gedanken an die Fortsetzung unter meinem Herzen bewege.
Im Grunde sind schon wieder vier, wenn nicht fünf neue Geschichten in unterschiedlichen Stadien der Planung: Zwei für Kinder, eine für Jugendliche, zwei für Erwachsene. Letzteres ergab sich hauptsächlich aus dem Umstand, dass mein Exposé eigentlich Stoff für zwei Bücher hergibt - warum dann nicht alle beide machen? Aber dazu zu gegebener Zeit.

Ansonstens sammle ich vor allem Inspiration im Moment. Ich habe festgestellt, dass nur eines noch schlimmer ist, als viel zu arbeiten: Nicht zu arbeiten. Einerseits kann ich kein neues Projekt anfassen, so lange ich jeden Augenblick damit rechnen muss, dass es endlich mit der Letzten Offenbarung weitergeht, andererseits will sich auch kein Entspannungseffekt einstellen, wenn ich Tag für Tag damit rechne. Heute stand ein Auftritt auf dem Programm - Friedrich II. von Hohenstaufen, den man auch den Adler der Frühe nannte (nicht zufällig der Titel meines Debütromans, der sich mit dem Erbe der Hohenstaufen auseinander setzt). Ein sehr motiviertes Publikum - ich habe mich gefreut, dass so viele Fans da waren, der ungünstigen Witterung zum Trotz. Und die Synergien funktionierten. Wenn ich am Ende des Programms fitter bin als am Anfang, ist das doch ein gutes Zeichen.

Nun, vielleicht war es gestern ein gutes Training, als ich mich an die Überquerung der Wierener Berge gemacht habe, des "Hügellandes", das im Adler der Frühe eine so große Rolle spielt. Elf Kilometer in zwei Stunden - und es war ein abenteuerlicher Weg durch eine wasserlose Wildnis. Anbei ein kleiner Eindruck. Das Bild sehe mir ähnlich, sagt meine Frau. Nun, jünger werden wir alle nicht. Auf dem höchsten Punkt der Reise (alles was höher liegt als hundert Meter über dem Meeresspiegel ist schon ganz anständig für die Norddeutsche Tiefebene) ist das Foto entstanden. Es ist eine magische Welt. Obwohl dieser Fahrweg nicht asphaltiert ist, bildete er doch jahrhundertelang die direkte Verbindung zwischen den beiden Amtssitzen Bodenteich und Stadensen. Seitdem hat sich wenig verändert. Wenn es eine Möglichkeit gibt, vor der eigenen Haustür den Atem der Geschichte einzufangen, dann hier, in diesem touristisch so erfreulich wenig aufbereiteten leeren Land.

Goethe, heißt es, machte sich an die erste Brockenbesteigung im Winter, und ich ... nun, ich lese viel über Goethe in letzter Zeit, auch zu neuer Recherche. Aktuell eine Veröffentlichung unseres kultisch gefeierten Göttinger Altmeisters Albrecht Schöne.

Was kann der Mensch im Leben mehr gewinnen,
als dass sich Gott=Natur ihm offenbare

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