Sonntag, 18. Oktober 2009

What a mess (wieder mal) (2)

Und so, verehrte Leserschaft, liegen die heiligen Frankfurter Messehallen für dieses Jahr schon wieder hinter uns. Verehrte Leserschaft, Sie haben richtig gelesen. Nichts "Potentielles" mehr. Nachdem die Letzte Offenbarung nun im Buchhandel liegt (wenn nicht gar bereits bei Ihnen daheim auf dem Nachttisch), und der zweite Dorian Grave-Roman womöglich noch obenauf, fühlt sie sich einfach eine Spur weniger virtuell an, die Leserschaft.



Ganz besonders hat mich natürlich gefreut, dass ich auf der Messe einige Leserinnen und Leser persönlich kennenlernen durfte. Allen voran denke ich da an ... ich denke, ich nenne sie mal "Tess". Tess, müssen Sie wissen, sind im Grunde zwei. Zwei junge Damen, denen wir vergangenes Jahr bei der Vorstellung des ersten Dorian Grave-Bandes erstmals begegnet sind. Irgendwann hatten entweder meine Frau oder ich "Tess" dann in einem Literaturforum aufgespürt, und daraus hat sich ein loser, aber herzlicher Schriftwechsel entwickelt. Entsprechend war ich aus dem Häuschen, als beide Tessen anlässlich des zweiten Grave dann plötzlich wieder vor mir standen. Das Schönste dabei: Die Baumhaus/Lübbe-Gruppe hatte sich ein besonderes Gimmick ausgedacht, eine Verlosungsaktion mit einer sehr, nun, lebhaften Moderatorin. Und wer war unter den Gewinnern? Genau! Es war eine Freude, und das auf allen Seiten. Ein weiteres Dorian Grave-Exemplar ging übrigens sogar hierher, in unsere Heideheimat, und zwar an eine bekennende Kettenleserin. Sogar auf ihrem T-Shirt bekannte sich die junge Dame zu ihrem ungewöhnlichen Laster. Ein mutiger Schritt! :D Gleich im Anschluss ging es dann weiter zu einem Fototermin mit einem Herrn von der dpa, der mich mehrfach ermahnen musste, doch noch eine Spur strahlender zu lächeln. Dabei hatte ich - siehe Anlage - so intensiv geübt.



Treffen über Treffen: Am cbj-Stand sehr guten Kaffee mit meinem Freund und Agenten Thomas Montasser und seinem Sohn Philipp, dem kommenden Kryptologie-Genie. Wir grübeln heuer gemeinsam über Schandtaten zur Fortsetzung der Letzten Offenbarung. Bei Blanvalet hatte uns am Freitag ja bereits Urban Sugar Ray Hofstetter begrüßt. Gestern nun stand dort Pressearbeit auf dem Programm. Aber was heißt "Arbeit", wenn man so sympathisch von der Pressedame Frau Kunzelmann in Empfang genommen wird? Mit Herrn Sterzik von der Neuen Osnabrücker Zeitung (und einigen anderen Medien) hatten wir ein sehr gutes Gespräch. Ich freue mich natürlich, wenn sich gerade die Presse so intensiv mit der Offenbarung auseinander setzt - weil dieses Buch eben mehrere Ebenen hat. Weil ich das Buch für wichtig halte, über das Thrillpotential hinaus. Wie würde die Kirche denn Ihrer Meinung nach auf eine solche Offenbarung reagieren, wurde ich gefragt. Das war eine sehr gute Frage - und sie hat mich wieder einmal zum Nachdenken gebracht.

Am Samstag hat uns außerdem Matthias Fedrowitz über die Messe begleitet, einer meiner eifrigsten Betaleser, der seit der Offenbarung und über beide Grave-Bände hinweg dabei ist. Seine Idee war es auch, in einer der (leider zu kurzen und zu wenigen) Pausen die Akrobaten aus dem Gastland China aufzusuchen. Wirklich sehenswert - nur als ich den Drachen sah, musste ich gleich wieder an den zweiten Grave denken, und vorbei war's mit der Entspannung. Bei der Lübbe-Baumhaus-Präsentation waren dann noch einmal ganz besondere Gäste dabei: das Team aus der Stadtbücherei Espelkamp, wo ich kommenden Monat den "Fluch des Dorian Grave" präsentieren werde. Eine Freude - und ein Wiedersehen, hat meine Frau doch eben dort ihre Ausbildung erlebt und ich habe sehr schöne Erinnerungen an das ungewöhnliche ostwestfälische Städtchen.



Bevor es nun aber zu pittoresk wird: Die Messe war ein Erlebnis - und irgendwie auch ein "Überlebnis". Ich fühl mich mindestens so untot wie Dorian Grave und möchte an dieser Stelle nur noch einmal allen von Euch und Ihnen danken, mit denen ich tolle Gespräche hatte und mich bei allen entschuldigen, für die ich einfach nicht die Zeit hatte, die ich gerne hätte aufbringen wollen. Beim nächsten Mal ... ganz bestimmt :)

Ansonsten aber bleibe ich wie immer bis bald an dieser Stelle Ihr und Euer


Stephan M. Rother

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