Dienstag, 13. Oktober 2009

Ausgeliefert

Nun also, verehrte potentielle Leserschaft, ist der Tag gekommen: Seit gestern wird mein bis dato wahrnehmbarstes "Oeuvre" (wie die regionale Presse formulierte),
Die letzte Offenbarung
nämlich, an den Buchhandel verschickt. Ausgerechnet in derselben Woche wie der neue Colt Seav... Sorry, der neue Dan Brown natürlich (regelmäßige Leser werden sich an einschlägige fiese Bemerkungen an dieser Stelle erinnern).



Ich gestehe ganz offen, dass ich einigermaßen aufgeregt bin: Wie wird ein Buch, das so eindeutig Publikumstitel ist, im Handel ankommen? Wird die ganz große Leserschaft sich im selben Maße von der Geschichte fesseln lassen wie ich selbst? Ist die Story im Kopf des Lesers so gewaltig wie in meinem eigenen? Und haben wir ausreichend caffè im Haus, falls die Herren von Opus Dei oder von der Pius-Bruderschaft reinschauen? Jedenfalls war's eine hübsche Koinzidenz, dass pünktlich zur Veröffentlichung der Bausparvertrag fällig wurde. Mit so einer neuen Sicherheitstür fühlt man sich doch irgendwie ... sicherer.

Und wärmer, sowieso. Ich meinte eben schon zu meiner Frau, der Winter stände ja jetzt vor der Tür. Wie sich dann herausstellte, war es aber doch der Kater ... Ja, Mephi, den ich Euch und Ihnen vor einigen Wochen vorgestellt habe. Er ist nun tatsächlich fest bei uns eingezogen - ich denke, das kann man so ausdrücken (von vorn nach hinten: Max, Mephisto, Maddy. Und, ja, das ist "die Bettwäsche von IKEA).



Aber Winter hin oder her: Das Fortschreiten der Jahreszeit ist kaum zu leugnen. Ein klein wenig beneide ich unseren Amadeo Fanelli, der "auf den Straßen des sonnigen Rom flanieren" kann, wie Professor Helmbrecht es in einer für einen der Nachfolgebände bestimmten Szene ausdrückt, an der ich gerade arbeite. Ich habe mir überlegt, dass diejenigen Leser, die vielleicht in diesen Tagen durch die Lektüre der 'Offenbarung' auf dieses Blog aufmerksam werden, an dieser Stelle möglicherweise auf die ein oder andere Hintergrundinformation zur Entstehung des Romans hoffen. Wenn Sie also bis hier gekommen und nicht spätestens bei der Katzengeschichte abgesprungen sind: Ja, ich hab das im Hinterkopf. Schauen Sie bei Interesse doch auch einmal auf die Blogeinträge aus den ersten Monaten des vergangenen Jahres (Januar/Februar 2008).

Je mehr ich drüber nachdenke, desto verführerischer wird die Vorstellung, wieder einmal "vor Ort" an einem Roman zu arbeiten. Bei den Mystery- und Gothic-Thrilern um die Fans des Schockrockers Dorian Grave ist das ja keine Kunst: Die spielen hier in der Region. Bei den Amadeo Fanelli-Geschichten verhält sich das etwas anders. Leider ist es mir in den letzten Jahren nicht gelungen, die Ewige Stadt noch einmal aufzusuchen. Lediglich die Rom-Szene am Beginn meines ersten Mitteltalter-Thrillers, "Der Adler der Frühe", ist auch tatsächlich in Rom entstanden. Doch ich glaube ganz ernsthaft, dass niemand, der die Hauptstadt der römisch-katholischen Christenheit einmal besucht hat, sich ihrem Zauber so ganz entziehen kann. Mir jedenfalls ging es so in dem kleinen Hotel in Prati, von der Via Oddone bzw. von Trastevere aus betrachtet also auf der anderen Seite des Vatikan. Vermutlich abgebrannt am Beginn des Romans. Schade eigentlich.

Das sind, zugegeben, noch nicht eigentlich Hintergrundinformationen - aber vielleicht haben Sie ja Lust, sich das aus erster Hand (oder: erstem Mund) anzuhören. Auf der Buchmesse möglicherweise? Wir werden von Freitag bis Sonntag vor Ort sein (Anmerkung an Opus Dei: Gebt's auf. Wenn wir nicht da sind, hat jemand ein Auge auf das Haus, und Mephi kann verdammt ungemütlich werden, wenn jemand sein Revier betritt, der da nicht hingehört.) Samstag um die Mittagszeit steht am Blanvalet-Stand ein Interviewtermin an, und ab 15 Uhr lese ich dann am Baumhaus-Stand (Halle 3.0 Stand C 142) aus dem "Fluch des Dorian Grave". Vielleicht sehen wir uns ja? Ich würde mich freuen.

Und ansonsten bleibe ich bis demnächst an dieser Stelle Ihr und Euer


Stephan M. Rother

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