Sonntag, 6. Juli 2008

Postskriptum

Faszinierend: Der neckische Stift ist wieder da.

Als einen Vorteil des Bloggens ...

... verehrte potentielle Leserschaft, habe ich es bisher betrachtet, dass man Irrtümer nachträglich korrigieren kann. Das muss nicht einmal unsichtbar geschehen, iwo, aber wenn ich feststelle, dass ich einen Schmarrn geschrieben habe, der fiele Vehler enthält, ist es doch erfreulich, wenn diese Fehler nicht zweingen bis in alle Ewigkeit bestehen bleiben müssen. Meine Manuskripte lese ich ja auch mehrfach durch und gehe sie mit dem Lektorat durch, bevor sie an den Druck übermittelt werden. Ein Lektorat habe ich nun nicht beim Bloggen, aber es gab da eben doch bisher so ein neckisches kleines Stiftsymbol am Ende jedes Eintrags, mit dem sich die schlimmsten Fehlleistungen wieder beheben ließen.

Verschwunden.

Jetzt glaubte ich, einen Umweg gefunden zu haben, über das Dashboard, erhalte im Anschluss an die Korrektur aber lediglich eine Fehlermeldung. I'm not amused.

Nun denn - wir werden sehen. Vielleicht ist der Stift ja irgendwann wieder da. Aber ich warte ja auch bis heute vergeblich auf die Rückkehr der bunten Buchstaben.

Doch eigentlich wollte ich ja etwas berichten, was man mit dem schönen neudeutschen Wort content umschreiben könnte. Zunächst einige Worte zum Stand der laufenden Projekte:

Das Geheimnis des Dorian Grave

Schau an: Wir haben einen Verkaufsrang bei Amazon, obwohl das Buch noch gar nicht gedruckt ist. Das freut einen dann ja. Das Cover wird unter Umständen noch ein wenig verändert, wobei ich das Grave-Konterfei gerne in irgendeiner Form beibehalten würde. Ich denke, dass ich da kommende Woche etwas klarer sehen werde - am Donnerstag gedenke ich nach Frankfurt zu pilgern und im Gallusviertel meinen Verlag heimzusuchen. Am ersten Tag der niedersächsischen Sommerferien rechne ich mit dem Schlimmsten - Leonie Hartheims Reise ins vorhöllenhafte Danlo dürfte sich dagegen wie ein Picknickausflug ausnehmen. Nun, hoffen wir das Schlimmste - ich liebe angenehme Überraschungen.

Die letzte Offenbarung

Wir warten auf die aktuellen Stellungnahmen der Lektorin. Die Wartezeit habe ich mir insofern verkürzt, als ich noch ein paar zusätzliche Ideen nachgeschoben habe, virtueller wie wissenschaftlicher Natur. Schließlich steht im Mittelpunkt ein Wissenschaftler, der eine wissenschaftliche Entdeckung macht - also hätte ich gern einen kritischen Apparat dabei, schon um die Nähe unserer Offenbarung zu den bisher bekannten wissenschaftlichen Tatsachsen deutlich zu machen.

Und dann sind da noch ... genau, die Quellen

In der vergangenen Woche befand sich die Heide anderthalb Tage lang inmitten des ausgeprägten Regenbandes, das sich nahezu ortsfest von Nordwest nach Südost quer durch Deutschland zog. Ich ahnte Schlimmes. Nicht allein, dass wir kurzfristig mit Auswirkungen auf das Quellwasser rechnen müssen, wenn der Boden das zusätzliche Oberflächenwasser nicht so rasch verknusen kann und es umgehend und weitgehend ungefiltert wieder in die Bachläufe abgibt. Das größere Problem sind die Fischteiche, die in einigen Quellbereichen nach wie vor bestehen. Wenn diese Fischteiche überlaufen, werden aus den Stillgewässern allerlei Unerfreulichkeiten in den Oberlauf der Bäche geschwemmt - mit gravierenden Folgen. Dass etwa die Flussperlmuschel heute in exakt nur noch einem Heidebach heimisch ist, nämlich der Lutter bei Weyhausen, ist auch auf den Umstand zurückzuführen, dass die Sohle der Bäche immer wieder durch den Abraum von Fischteichen zugesetzt wird. Das können die empfindlichen Muscheln nicht vertragen - sie ersticken. Ein fotografischer Bereich, dass ich hier nicht etwa (wie Professor Helmbrecht sagen würde), Blech rede:

Eine Aufnahme aus den "Dahlen", einem Waldgebiet zwischen der B4 und der Ortschaft Stadensen, aufgenommen vierundzwanzig Stunden nach Ende des Dauerregens. Links im Bild der Warlbeck, der durch einem aufgestauten Fischteich läuft, rechts im Bild der Schöneblecksenbach (auch Mönkendieksbach genannt), der direkt von der Quelle her durch sein sandig-kiesiges Bett strömt. Der Unterschied in der Wasserqualität dürfte mit bloßem Auge erkennbar sein. Dabei ist es keineswegs so, dass nicht auch dem Mönkendieksbach nach dem langen Regen zusätzliches Oberflächenwasser zugeführt worden wäre - das beweist unsere zweite Aufnahme.

Dennoch konnte ich das Wasser des Mönkendieksbachs bedenkenlos trinken. Nach immerhin einem halben Liter spüre ich jetzt, weitere vierundzwanzig Stunden später, keinerlei negative Auswirkungen. Da ich hoffe, dass Sie und Ihr, verehrte potentielle Leserschaft möglicherweise noch die eine oder andere Zeile von mir zu lesen wünscht, habe ich darauf verzichtet, das Wasser des Warlbeck zu erproben.



Für heute bleibe ich Ihr und Euer


Stephan M. Rother