Freitag, 9. Mai 2008

Die Crux ...


... besteht darin, dass ich Euch und Ihnen, verehrte potentielle Leserschaft, versprochen habe, während der Arbeit an neuen Romanprojekten regelmäßig über den Fortgang Bericht zu erstatten - und nun stellt sich heraus, dass ich mit steigendem Arbeitspensum sträflich selten zum Berichten komme. Im Grunde kaum verwunderlich. Böse Menschen könnten sagen, zum Bloggen kommen eigentlich nur Leute, die zu wenig zu tun haben.

So weit möchte ich nicht gehen, doch auffällig ist es schon, dass ich mir jetzt die Zeit nehme, nachdem ich nach zweieinhalb Stunden erquickenden Nachtschlafs einmal etwas früher als gewöhnlich an der Tastatur sitze. Also, nutzen wir die geschenkte Zeit ... nein, die geliehene Zeit (Romantitel von Diana Gabaldon) für einen Rundblick auf aktuelle Entwicklungen.

Die Letzte Offenbarung: Der Roman hat die zweite Lektoratsdurchsicht hinter sich. Der Ball liegt also im Augenblick bei mir. Ich bin sehr gespannt auf die neuen Anregungen. Da lektoratsseits anscheinend ein eher behagliches Arbeitstempo gewünscht wird, werde ich zunächst Mehr als du wissen darfst - Das Geheimnis des Dorian Grave fertig stellen und mich dann über die Offenbarung her machen. Bisher habe ich den Eindruck, dass der Roman durchaus gewonnen hat. Es ist spannend, zu beobachten, wie er sich verändert und ständig neue, spannende Aspekte sichtbar werden.

Mehr als du wissen darfst - Das Geheimnis des Dorian Grave: In Wahrheit liege ich bereits in den letzten Zügen mit der Geschichte um Grufti-Guru Grave, wie in der Presse zu lesen sein wird. In der Presse? Nun, verehrte potentielle Leserschaft, man darf gespannt sein: Gemeinsam mit dem Baumhaus Verlag bereiten wir augenblicklich eine Reihe wirklich aufregender, flankierender Projekte vor. Und einige Dinge kann ich bereits ganz konkret sagen: Wir haben ein Cover, hübsch düster zielgruppengerecht. Ein Augenschmaus. Wir haben eine ISBN - und ein voraussichtliches Erscheinungsdatum - den Oktober 2008. Damit wird Mr. Grave noch vor der Offenbarung das Licht der Bücherwelt erblicken.

Natürlich bin ich nach wie vor munter am Recherchieren. Die Uelzener Stadtbibliothek hat sich dabei als Schatzkästlein verstaubter heimatkundlicher Literatur erwiesen - und, so sonderbar das auf den ersten Blick erscheint, genau diese Art von Literatur ist eine ganz wichtige Anregung, wenn ich die absonderlichen Erlebnisse der Leonie Hartheim und ihrer Freunde erzählte. Eine Quellenkunde wieder ganz eigener Art. Ich muss unbedingt noch einmal in den Schooten, einen Forst bei Hösseringen. Diese Gegend habe ich nun wiederholt durchstreift, in weitem Umkreis. Die angefügte Aufnahme des Feuerwachtturms nahe Breitenhees ist dort entstanden. Mit Sicherheit ist dort noch etwas von den Eichenbäumen zu sehen, unter denen man in alter Zeit die Schweine mästete. Full circle wieder einmal: Schon im Adler der Frühe wird von einer Schweinemast berichtet. Meister Emil, der hundertjährige Dorfälteste des Marktfleckens Bodenteich, lebt dort - an einer Stätte, die auf sonderbare Weise zwischen den Welten zu liegen scheint.

Ein Gedanke, dem ich mich verwandt fühle. Lebt nicht ein jeder Schriftsteller ein wenig zwischen den Welten?

Für heute, verehrte potentielle Leserschaft, darf ich mich verabschieden als Ihr und Euer

Stephan M. Rother